Tagebuch von Günter Mattei aus dem Jahre 1982.
Union Island in den Grenadines in der Karibik.
„Drei Männer auf der Flucht. Einer hatte zu Frau und zwei Kindern nun endlich auch ein Reihenhaus. Der Zweite lebte mit der Frauenbewegung zusammen. Und der Dritte hatte gerade geheiratet und wusste auch nicht wie ihm geschah. Also beschlossen sie, sich davon zu machen – in die Karibik. Schon in Paris wurde dem ersten schlecht. Wie es ihnen weiter erging, sollte dieses Lehrbuch schildern…“ So war es mal geplant und so ironisch formulierte es Jürgen Woldt in einer Kurzbeschreibung dieser Reise.
Zeichner Pepsch Gottscheber, Journalist Jürgen Woldt und Grafiker Günter Mattei – gemeinsam sechs lange Wochen auf einer kleinen Insel in der Karibik wo sie sehr auf sich gestellt waren. Dabei entstand auch mein damaliges Tagebuch mit vielen Skizzen. Alles mit einem 0,18-Rapidographen gefertigt unter äußerlich schwierigen Voraussetzungen wie Petroleumlampen zum Beispiel. Ein streckenweise ziemlich komisches Zeitdokument und alles andere als „politically correct“. Kein TV, kein Telefon und die Einheimischen nannten sich damals noch „Neger“ und wir wurden von denen auch oft genug belächelt als Zivilationskrüppel. Und wie nicht anders zu erwarten bei drei Männern alleine auf einer kleinen Insel – über Frauen wurde auch nicht zimperlich gesprochen…
Immer wieder mal begegnete mir das im Archiv und immer wieder mal machte ich einen Anlauf, etwas daraus zu machen …